Weite Lavendelfelder, urige Dörfchen, Metropolen und traumhafte Küstenabschnitte: Eine Wohnmobil-Reise in die Provence und an die Côte d’Azur könnte kaum facettenreicher sein. Wir nehmen die faszinierende Region im Südosten Frankreichs in den Fokus und geben Ihnen eine ausgearbeitete Routenempfehlung an die Hand – Tipps und Geheimtipps inklusive.
Die Anreise von Deutschland
Die Provence ist mit dem Wohnmobil unkompliziert von Deutschland aus zu erreichen. Überqueren Sie die französische Grenze bei Mülhausen und fahren Sie über Lyon oder Grenoble in die Provence. Alternativ ist auch die Anreise über die Schweiz und Italien problemlos möglich. Je nach Startpunkt dauert die Fahrt zwischen 6 und 15 Stunden. Planen Sie daher gegebenenfalls eine Übernachtung für die Anreise mit ein.
1. Kraft tanken im Regionalen Naturpark Verdon
Nach der langen Anreise ist jetzt erstmal Erholung angesagt. Und wo ginge das besser als in der freien Natur? Der Regionale Naturpark Verdon (Parc naturel régional du Verdon) ist eine der vielen Naturperlen Frankreichs – und wartet mit der wohl spektakulärsten Landschaft der Provence auf. Übernachten können Sie in einem der zahlreichen Campingplätze vor Ort. Beispielsweise auf dem idyllischen Platz „Camping La Source“, der direkt an einem großen See liegt.
2. Wandern entlang der dramatischen Verdonschlucht
Nach dem entspannten ersten Tag entdecken Sie am zweiten Tag die Verdonschlucht (Gorges du Verdon), das absolute Highlights des Naturparks. Der spektakuläre Canyon ist stolze 700 Meter tief und 21 Kilometer lang – Dimensionen, mit denen in Europa lediglich die montenegrinische Tara-Schlucht mithalten kann. Zahlreiche Wanderrouten laden zum Entdecken des Canyons ein – und bieten immer wieder atemberaubende Panoramen. Der durch die Schlucht fließende Fluss lässt sich streckenweise auch mit Wildwasser-Kajaks befahren. Ein Highlight für abenteuerlustige Camper.
3. Bédoin – ein Dorf wie ein Gemälde
Vom Regionalen Naturpark Verdon geht es weiter Richtung Herz der Provence: in das urige Dörfchen Bédoin. Am Fuß des majestätischen Mont Ventoux gelegen, säumen Zypressen und Weinreben den Ort mit der charakteristischen Barock-Kirche und lassen Bédoin aus der Ferne betrachtet wie ein Gemälde wirken. Übernachten können Sie im nahegelegenen Campingplatz „Camping Les Verguettes“.
Tipp: Hobbyradfahrer, die neue Herausforderungen suchen, werden in Bédoin fündig. Von der Ortschaft aus führt eine 22 Kilometer lange Straße direkt auf den Gipfel des Mont Ventoux. Die Bergstrecke, in deren Rahmen stolze 1.600 Höhenmeter überwunden werden, ist eine der klassischen Routen der Tour de France.
4. Mit dem Rad nach Flassan und Mormoiron
Hobbyradfahrer mit weniger ambitionierten Ambitionen kommen jedoch auch auf ihre Kosten: Von Camping Les Verguettes aus unternehmen Sie eine Radtour auf der 23 Kilometer langen Rundstrecke „Aux portes du Ventoux“. Diese führt Sie nicht nur an Bédoin, sondern auch an den urigen Dörfern Flassan und Mormoiron vorbei, die zum Erkunden einladen.
5. Avignon: ein Tag in der Stadt der Päpste
Mit Avignon steht ein weiteres Highlight der Provence auf dem Programm. Die Altstadt des einstigen Papstsitzes ist geprägt von dem riesigen gotischen Papstpalast, der internationale Berühmtheit genießt. Ebenso wie die nahe gelegene Brücke Pont d’Avignon. Beide Sehenswürdigkeiten der Stadt sind heute Teil des UNESCO-Welterbes.
Tipp: Mit Camping du Pont d’Avignon finden Sie vor Ort einen zentral gelegenen Campingplatz.
6. Gordes, Roussillon, Menerbes – Dörfer zum Verlieben
Nach der ausgiebigen Erkundung Avignons geht es wieder raus in die Provinz. Genauer gesagt nach Gordes, an dessen Fuße Sie mit „Camping des Sources“ einen gut ausgestatteten Campingplatz vorfinden. Das mittelalterlich geprägte Gordes ist einen Spaziergang allemal wert. Nicht nur wegen den gut erhaltenen Bauwerken und dem reizvollen, aus engen Gassen mit schmalen, hohen Häusern bestehenden Straßenbild. Auch, wegen der Panoramen, die sich vom dem auf einem kleinen Berg gelegenen Dorf ergeben. Immer wieder können Sie den Blick schweifen lassen über Lavendelfelder, Zypressen, kleine Kapellen und Klöster – die Provence in der Nussschale. Mindestens ebenso sehenswert wie Gordes sind die nahegelegenen Dörfer Roussillon und Ménerbes. Letzteres wurde durch den Weltbestseller „Mein Jahr in der Provence“ von Peter Mayle weltberühmt.
Tipp: In den drei Dörfern finden Sie viele sehr gute Restaurants, die typische Speisen und Spezialitäten der Provence servieren. Probieren Sie unbedingt die berühmte Ratatouille und die leckeren Lamm- und Kaninchengerichte, stellen Sie sich aber auf eine gehörige Portion Knoblauch ein.
7. Marseille: faszinierende Metropole
Von romantischen Dörfern mitten in die Großstadt: Keine Provence-Rundreise wäre komplett ohne einen Abstecher nach Marseille. Die wichtigste Hafenstadt Frankreichs beeindruckt durch ihre kulturelle Vielfalt und ihren imposanten Bauwerken. Besonders sehenswert ist die im neobyzantinischen Stil gehaltene Kirche Notre-Dame de la Garde. Von hier aus erwartet Sie zudem ein spektakulärer Ausblick auf Marseille. Übernachten können Sie auf einem der vielen Camping- und Stellplätze in und rund um Marseille.
8. Hyères – Stadt der Palmen
Heute lassen Sie Marseille hinter sich und tauchen ein, in die traumhafte Küstenregion Côte d’Azur. In der Stadt Hyères kommt dann auch gleich viel Mittelmeerfeeling auf. Verantwortlich hierfür sind unter anderem die vielen Palmen, die das Stadtbild prägen. In der typisch südfranzösischen Altstadt lassen Sie den Tag entspannt ausklingen – etwa in einem der vielen einladenden Cafés.
9. Inselhopping von Hyères
Vor Hyères befinden sich gleich mehrere Inseln, die mit der Fähre im Handumdrehen erreicht werden können. Ihr Wohnmobil müssen Sie dabei auf einem der zahlreichen Campingplätze von Hyères zurücklassen. Fahrräder dürfen Sie aber gerne mit an Bord nehmen. Mit ihren vielen Buchten, der vielseitigen Flora und dem romantischen Hafen ist insbesondere Porquerolles einen Besuch wert.
10. Über Ramatuelle nach Saint Tropez
Weiter geht es entlang der Küste nach Ramatuelle. Das mittelalterlich geprägte Dorf liegt inmitten eines großen Pinienwaldes und ist ein angenehmer Kontrast zum benachbarten Saint Tropez. In der vor Lebendigkeit schier überschäumenden Küstenstadt, wo sich auch viele Prominente immer wieder blicken lassen, gibt es viel zu entdecken. Neben den Traumstränden lohnt sich etwa ein Bummel durch die romantischen Gassen der Altstadt und eine Erkundung der vielfältigen Museumslandschaft.
Tipp: Mit „Camping la Rouillère“ befindet sich vor Ort ein angenehm ruhig gelegener Campingplatz.
11. Cannes – furioses Finale
Der fulminante Abschluss unserer Provence- und Côte d’Azur-Tour erwartet Sie mit Cannes. Berühmt ist die idyllische Stadt insbesondere für ihr internationales Filmfestival. Mit Ihren schönen Stränden, Flaniermeilen und Uferpromenaden und einem allseits spürbaren Hauch von Luxus-Flair ist Cannes zweifellos einer der Höhepunkte der Côte d’Azur.
Wie hat Ihnen unser Artikel gefallen?