Über 1.200 Kilometer erstrecken sich die Alpen im Zentrum Europas. Auf einer Tour durch das höchste Gebirge Europas erwarten Sie schneebedeckte Gipfel, grüne Täler und traumhafte Passstraßen mit atemberaubendem Panoramablick. Viele Passüberquerungen und Routen sind dabei sogar mit dem Wohnmobil befahrbar – die richtige Vorbereitung vorausgesetzt. Wir stellen Ihnen eine beispielhafte Camper-Tour durch die Alpen vor.
Mit dem Camper durch die Alpen: die Vorbereitung
Hochgelegene Pässe, viele Kurven, steile Straßen: Eine Tour durch die Alpen ist zwar wunderschön, für Fahrer und Wohnmobil sind sie aber auch eine Herausforderung. Wer die schönsten Bergstraßen und spektakulärsten Passhöhen befahren möchte, benötigt daher nicht nur fahrerisches Geschick, sondern auch ein Wohnmobil in einwandfreiem Zustand. Umso wichtiger ist eine gründliche Vorbereitung auf die anstehende Tour.
- Prüfen Sie Öl- und Kühlwasserstände vor Fahrtantritt.
- Testen Sie die Bremsen gründlich, bevor Sie sich an die hoch gelegenen Bergstraßen wagen – Sie werden sie brauchen.
- Sichern Sie das Gepäck an Bord fachgerecht – auf so mancher steilen und kurvenreichen Straße kann Ihr Gepäck durchaus ins Rutschen kommen.
- Stellen Sie sicher, dass die angepeilte Route zur gewünschten Jahreszeit auch mit einem Wohnmobil befahren werden kann.
- Denken Sie daran, dass in Österreich eine Maut fällig wird und kümmern Sie sich rechtzeitig um eine entsprechende Vignette.
Prinzipiell gilt: Nicht alle Passhöhen eignen sich zur Überquerung mit dem Wohnmobil. Stellen Sie Ihre Route selbst zusammen, sollten Sie daher unbedingt gründlich recherchieren.
Wohnmobil-Tour durch die Alpen: ein Routenvorschlag
Im Folgenden haben wir Ihnen eine beispielhafte Route zusammengestellt, die Sie im Sommer – fahrerische Erfahrung vorausgesetzt – auch mit dem Camper problemlos befahren können.
1.) Von St. Johann in Tirol über den Pass Thurn
Von München aus erreichen Sie St. Johann in Tirol in wenigen Stunden – und bekommen bereits auf der Anfahrt einen Eindruck der atemberaubenden Dimensionen der Alpen. Das majestätische Kaisergebirge stets im Blick lädt St. Johann zu einem kleinen Erkundungsspaziergang ein. Immerhin ist die Gemeinde im Herz der Kitzbüheler Alpen eine Hochburg des Barocks und besticht durch ein sehenswertes Stadtbild. Eine kleine Wanderung entlang der vielen Wanderwege in der Umgebung bietet sich an. Nehmen Sie sich einige Stunden Zeit und entdecken Sie Almhütten, farbenfrohe Wildblumenwiesen und rauschende Wasserfälle. Auch der nächste Biergarten ist hier garantiert nicht weit entfernt. Die Nacht können Sie auf dem idyllischen Campingplatz Michelnhof verbringen, bevor es am nächsten Tag weiter in Richtung des Passes Thurn geht.
2.) Durch das Salzach-Tal zum Zeller See
Der Pass Thurn liegt auf einer Höhe von knapp 1.300 Metern und kann leicht mit dem Wohnmobil befahren werden. Verschiedene Aussichtspunkte eröffnen Ihnen einen spektakulären Blick durch das Salzbach-Tal. Letzteres durchqueren Sie auf Ihrem Weg zum Zeller See. Der von den schneebedeckten Gipfeln der Alpen, üppig grünen Tälern und dichten Wäldern eingerahmte See, an den sich das pittoreske Städtchen Zell am See schmiegt, bietet postkartenmotivwürdige Panoramen in jeder Himmelsrichtung.
Der Campingplatz Seecamp liegt ideal, um den See und Zell am See zu erkunden. Die kleine Stadt besticht insbesondere durch ihre hübsche Altstadt, die zum Bummeln einlädt.
Tipp: Sie können den Zeller See auch im Rahmen einer Bootsfahrt erkunden – und kommen damit in den Genuss weiterer atemberaubender Aussichten.
3.) Unterwegs auf der Großglockner-Hochalpenstraße
Von Zell am See aus geht es weiter auf die Großglockner-Hochalpenstraße. Die rund 48 Kilometer lange Strecke führt Sie über Serpentinen-Straßen geradewegs durch den Nationalpark Hohe Tauern. Unterwegs erwarten Sie dramatische Ausblicke auf tiefe Schluchten, grüne Täler mit kleinen Dörfern und wolkenverhangene Berge. Diverse Aussichtspunkte – etwa auf der Edelweißspitze – bieten Zeit, um diesen atemberaubenden Anblick in aller Ruhe in sich aufzusaugen.
4.) St. Johann im Pongau und ein Abstecher zur Liechtensteinklamm
Auf dem Rückweg steuern Sie das zweite St. Johann auf Ihrer Route an: St. Johann im Pongau. Die hübsche Stadt ist insbesondere für die Liechtensteinklamm – eine 300 Meter tiefe und 4.000 Meter lange Schlucht bekannt. Über mehrere Holzstege können Sie die Klamm besichtigen. Höhepunkt: der rauschende Wasserfall im Ende der Klamm. Die Liechtensteinklamm wird nach Sanierungsarbeiten voraussichtlich im Frühjahr 2020 wieder für Besucher geöffnet.
Tipp: Vom Platz Sonnenterrassen-Camping Sankt Veit ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Liechtensteinklamm.
5.) Unterwegs im vielseitigen Salzburg
Dass die Alpen nicht nur beschauliche Städtchen, sondern lebhafte Städte-Highlights zu bieten haben, erfahren Sie auf der nächsten Etappe Ihrer Alpen-Tour. Ziel: Das pulsierende Salzburg, das mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Absolutes Must-see: Die große Altstadt, über der der Festungsberg mit der gewaltigen Festung Hohensalzburg thront. Von hier aus genießen Sie übrigens den besten Blick auf die Altstadt. Nehmen Sie sich Zeit und schlendern Sie durch die historische „Mozartstadt“, wo zahlreiche Cafés zum Verweilen einladen.
Tipp: Rund um Salzburg finden Sie gleich mehrere Stellplätze. Schön zentral liegt der Reisemobil Stellplatz Salzburg (Carl-Zuckmayer-Straße 26, 5020 Salzburg).
6.) Schönau am Königssee im Nationalpark Berchtesgaden
Von Salzburg aus geht es zurück nach Deutschland – geradewegs in den Nationalpark Berchtesgaden. Der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen ist insbesondere für die spektakuläre Kulisse am Königssee berühmt. Der Blick vom Aussichtspunkt Malerwinkel aus auf den fjordähnlichen, von steilen Felswänden eingerahmten See ist schlichtweg atemberaubend. Von Schönau am Königssee aus können Sie den faszinierenden See zudem im Rahmen einer Bootstour erkunden.
Tipp: Für eine Übernachtung bietet sich der toll gelegene und gut ausgestattete Campingplatz Grafenlehen an.
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