Der Wilsons Promontory Nationalpark in Victoria ist enorm facettenreich. Egal ob Tierliebhaber, leidenschaftlicher Wanderer oder Wasserratte: Hier kommt jeder auf seine Kosten.
Deshalb habe ich es mir auf meiner Reise mit TUI Camper natürlich nicht nehmen lassen, dem Nationalpark in Ruhe einen Besuch abzustatten. Was euch bei eurer Wohnmobilreise in den Wilsons Promontory Park erwartet und wie ihr euch dort die Zeit vertreiben könnt, erfahrt ihr hier.
Die wichtigsten Infos zum Wilsons Promontory Nationalpark im Überblick
Der Nationalpark liegt auf einer Halbinsel an der Südspitze des Bundesstaates Victoria und gehört zu Gippsland. Er ist über 500 Quadratkilometer groß und damit auf Anhieb gar nicht so leicht zu überblicken. Zur Orientierung empfehle ich euch den sogenannten Visitor Guide des Nationalparks. Hier habt ihr alle wichtigen Infos, inklusive Karte, zusammengefasst und könnt euch alles in Ruhe durchlesen.
Die Anfahrt in den Wilsons Promontory Nationalpark
Von Melbourne aus ist der Wilsons Promontory Nationalpark in circa drei Autostunden zu erreichen. Die Anfahrt erfolgt zunächst über den Monash (M1) und anschließend den Gippsland Freeway (M420/A440) bis hin zur Ortschaft Meeniyan. Dort fahrt ihr auf die Meeniyan Promontory Road (C444) bis zum Eingang des Wilsons Promontory Nationalparks. Der Eintritt in den Park ist kostenlos.
Witterungsbedingungen
Das Wetter im Wilsons Prom ist sehr wechselhaft. Selbst im Sommer kann es empfindlich kalt werden. Wir hatten sogar eine Sturmwarnung und zwischendurch Temperaturen um die zehn Grad – Badehosenwetter sieht anders aus.
Nehmt dementsprechend warme Kleidung und Schuhwerk für jedes Wetter mit, damit ihr keine unschöne Überraschung erlebt.
Es empfiehlt sich außerdem, euren Camper auf dem Weg Richtung Wilsons Promontory noch einmal vollzutanken, da es keine Tankstelle im Nationalpark gibt. Die letzte Möglichkeit zum Tanken ist in Yanakie, kurz vor dem Eingang zum Park.
Camping im Wilsons Promontory Nationalpark
Obwohl der Wilsons Promontory Nationalpark auch unter Australiern sehr beliebt ist, findet ihr vor Ort nur wenige Campingplätze. Darüber hinaus ist die Stromversorgung auf den Campgrounds nur mäßig ausgebaut. Wenn ihr einen Stellplatz im Park ergattern wollt, solltet ihr rechtzeitig reservieren – insbesondere wenn ihr Strom für den Camper und euer Equipment benötigt. An einigen Stellen im Park ist auch Wildcamping erlaubt. Informiert euch diesbezüglich im Vorfeld und stellt euren Camper nicht einfach irgendwo im Nationalpark ab.
Im Gegensatz zum normalen Durchschnittscamper hatten mein Kumpel Ronny und ich natürlich ein bisschen mehr technisches Equipment dabei und entschieden uns bereits vor unserer Australien Reise, den Tidal River Campground zu buchen. Der Platz liegt direkt im Besucher-Mittelpunkt des Nationalparks und gleichnamigen Ort Tidal River (übrigens die einzige Ortschaft im ganzen Park). Er verfügt über 484 Stellplätze und ist dementsprechend vergleichsweise groß.
Unser Platz am Tidal River lag sehr schön unter knochigen Bäumen. Trotzt der Größe des Campingplatzes fand ich alles sauber und gut organisiert. Wenn ihr ohne Camper unterwegs seid, könnt ihr dort unter anderem auch kleine Häuser mieten (sogenannte Cabins).
Wer es etwas beschaulicher mag, findet mit dem Stockyard Campgound eine schöne Alternative.
Zieht eure Wanderschuhe an: Die besten Wanderungen durch den Wilsons Promontory National Park
Der Wilsons Promontory Nationalpark ist von Wanderwegen durchzogen. Für jeden Geschmack und jede körperliche Verfassung, findet ihr hier eine passende Route. Sowohl Tagesmärsche als auch Wanderungen über mehrere Tage hinweg, sind möglich.
Spaziergang zum Squeaky Beach
Allein rund um den Tidal River gibt es viele verschieden lange Short Walks, die dazu einladen, die Gegend im Wilsons Promontory Nationalpark zu entdecken. Zu den beliebtesten Strecken gehört sicher die Tour zum Squeaky Beach. Da es sich bei der Wanderung eher um einen gemütlichen Spaziergang handelt, eignet sie sich auch für Personen, die nicht so gut zu Fuß unterwegs sind.
Der Weg startet am Informationszentrum des Tidal Rivers und führt auf einem Holzsteg durch den sumpfigen Myrtenheidewald zum Fluss. Dort überquert ihr die Fußgängerbrücke und könnt einen Abstecher zum sogenannten Pillar Point machen. Hier habt ihr einen schönen Ausblick auf die Norman Bay. Zurück auf der Brücke folgt ihr dem Squeaky-Beach-Track und überquert die Landzunge zwischen Norman Bay und Leonard Bay. Anschließend geht es auch schon hinunter zum Squeaky Beach.
Den lustigen Namen verdankt der Strand übrigens seinem sehr feinkörnigen Quarzsand, der beim Laufen unter den Füßen quietscht.
Lilly Pilly Gully Walk
Ein weiteres Highlight im Wilsons Promontory Nationalpark ist der Lilly Pilly Gully Walk.
Der circa sechs Kilometer lange Rundweg führt euch durch einen Eukalyptus-Wald, vorbei an Heideland und durch einen feucht-warmen Regenwald.
Ihr startet am Parkplatz von Lilly Pilly und überquert als erstes die Brücke über dem Tidal River. Dieser Weg ist mit dem Lilly Pilly Gully Nature Walk verbunden, dem ihr anschließend einfach nur entspannt folgen müsst.
Der Lilly Pilly Gully Walk ist vor allem für seine artenreiche Tierwelt bekannt. Ihr entdeckt hier mit etwas Glück Kängurus, Wallabys, Emus oder Wombats. Die Wanderung ist relativ einfach und dementsprechend sicher auch für Kinder geeignet.
Wanderung auf den Mount Oberon
Ronny und ich, haben uns für die Tour zum Mount Oberon entschieden, um von dort aus einen atemberaubenden Blick über den Park zu genießen.
Die 3,4 Kilometer lange Wanderung ist von den Australiern mit einer mittleren bis schweren Schwierigkeitsstufe ausgeschrieben. Für uns stellte die Tour jedoch keine große Herausforderung dar, sodass sie sicherlich auch von ungeübteren Wanderern mit etwas Anstrengung bewältigt werden kann. Festes Schuhwerk ist aber in jeden Fall Pflicht.
Der Einstieg in die Wanderung befindet sich am Telegraph-Saddle-Parkplatz. Zu Beginn der Route ist der Weg sehr breit und gut ausgebaut. Je weiter es nach oben geht, desto enger wird auch der Pfad.
Ihr müsst über Felsen und steinige Treppen steigen, um zum Gipfel zu gelangen. Der 360-Grad-Blick auf dem Berg entschädigt aber für alle Mühen beim Aufstieg.
Auf dem Mount Oberon ist es sehr windig und häufig auch kühl. Eine winddichte und wärmende Jacke gehört dementsprechend unbedingt in den Wanderrucksack.
Eigentlich wollten wir auf dem Gipfel den Sonnenuntergang genießen, wetterbedingt hat das leider nicht ganz so gut geklappt. Manchmal kann Mann eben nicht alles haben und die Tour ist auch ohne Sonne ein Erlebnis.
Da wir in der Dämmerung unterwegs waren, hatten wir für den Rückweg zum Camp unsere Stirnlampen dabei. So haben wir den Wanderweg problemlos gefunden und sind weder über Wurzeln noch Steine gestolpert.
Neben den hier aufgelisteten Wanderungen könnt ihr auch im Norden des Parks viele spannende Routen entdecken. Die Wege führen zu einsamen Buchten, bizarren Felsformationen oder durch den Regenwald.
Was ihr im Wilsons Prom abseits der Wanderpfade erleben könnt
Neben den zahlreichen Wandermöglichkeiten bietet der Park aber auch spannende Alternativen. Ihr könnt tauchen, Kajak fahren, klettern, angeln, windsurfen oder einfach an einem der wunderschönen Sandstrände entspannen.
Tiere begegnen euch nicht nur auf den ausgeschriebenen Wanderrouten, sondern eigentlich überall im Park. Dazu zählen Kängurus, Wallabys und Papageien, die ihr in freier Wildbahn beobachten könnt. Außerdem gibt es jede Menge Wombats, die meistens nachts herumwuseln.
Solltet ihr in der Nähe von Melbourne unterwegs sein, plant auf jeden Fall einen Trip zum Wilsons Promontory Nationalpark ein. Habt ihr genügend Zeit, solltet ihr besser direkt zwei bis drei Tage im Park bleiben, um so viel wie möglich von diesem einzigartigen Ort mitzunehmen.
– Mit Olli durch Australien: Die weiteren Artikel –
Unsere Australien-Reise im Vlog: Folge 6
Mit Olli & TUI Camper durch Australien | Folge 6: Wandern im Wilsons Promontory National Park
Hallo meine Lieben, ich heiße Oliver Bender, komme aus Leipzig und liebe es, die Welt im Camper zu entdecken. Für TUI Camper bin ich zusammen mit meinem besten Kumpel Ronny auf Abenteuer-Reise zur Südküste von Australien aufgebrochen.
Über alles was wir vor Ort erlebt haben und die besten Tipps & Tricks für eine Camper-Tour in Down Under berichte ich hier im TUI Camper Magazin.
Viel Spaß dabei, euer Olli!
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