Winzige bewaldete und teils bewohnte Inseln. Idyllische Orte, in denen Gastfreundlichkeit großgeschrieben wird. Postkartenmotivwürdige Panoramen soweit das Auge blickt. Das sind die Thousand Islands in der Nussschale. Aus mehr als 1.800 Inseln setzt sich die Region zusammen. Gerade mal 21 davon bilden den kleinsten Nationalpark Kanadas – den Thousand Islands National Park. Es lohnt, die facettenreiche Region auch abseits der engen Grenzen des Nationalparks zu erkunden – auch, wenn das mitunter ein Grenzübertritt in die USA erforderlich macht. Wir stellen Ihnen mit den Thousand Islands eine der letzten Naturschönheiten Kanadas vor, die noch immer mit Fug und Recht als Geheimtipp gelten.
Die Anreise
Thousand Islands und Thousand Islands National Park sind mit dem Wohnmobil gut erreichbar. Wer in Kanada ein Wohnmobil anmietet, kann entweder von Toronto oder von Montreal aus starten. Von beiden Städten aus erreichen Sie die Ausläufer des Thousand Islands National Park schon nach wenigen Fahrtstunden.
3 Highlights der Thousand Islands
Eine Camper-Tour durch die Thousand Islands steht immer im Zeichen der Abenteuerlust und des Entdeckerdrangs. Immerhin wollen – im wahrsten Sinne des Wortes – tausende kleine Highlights entdeckt werden. Einige Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten sind dabei aber ein absolutes Muss. Wir stellen Ihnen drei Highlights vor, die Sie im Rahmen Ihres Wohnmobil-Urlaubs nicht verpassen sollten.
1.) Thousand Islands mit dem Boot erkunden
Wie man unzählige Inseln verschiedenster Größe am besten erkundet? Mit dem Boot natürlich. Klar, dass (mindestens) eine Boot-Tour im Thousand Islands National Park absolute Pflicht ist. Wer die Inseln das erste Mal vom Wasser aus betrachtet, mag überrascht sein: Sind wir hier wirklich in Kanada? Oder doch eher in Skandinavien? Winzige Inseln mit idyllischen Holzhäusern und wenigen Bäumen und kleinen Stränden lassen jedenfalls Assoziationen zu den wildromantischen Schärenlandschaften des europäischen Nordens aufkommen. Eine Bootstour durch die facettenreichen Inseln belohnt Camper mit fantastischen Panoramen, die angesichts der großen Zahl kaum alle in ein Fotoalbum passen.
Tipp: Bootstouren durch die Thousand Islands werden sowohl von kanadischer als auch von US-amerikanischer Seite aus angeboten. Auf kanadischem Territorium starten die Boote beispielsweise von Gananoque, Brockville oder Kingston aus.
2.) Hub Island – die kleinste Insel der Welt
Ein skurriles Inselhighlight der Thousand Islands ist Hub Island. Die winzige Insel gehört zur kleinen Ortschaft Alexandria Bay im US-Bundesstaat New York. Sie wird vollständig von einem Baum, ein paar Büschen, einem winzigen Strand und einem kleinen Häuschen ausgefüllt – und gilt damit als kleinste bewohnte Insel der Welt. Verständlich, dass die Insel – mit einem Augenzwinkern – auch „Just Room Enough Island“ genannt wird. Im Rahmen einer Bootstour ist Hub Island jedenfalls ein absolut kurioser Anblick – und ein beliebtes Fotomotiv.
3.) Boldt Castle – die Attraktion der Thousand Islands
Das von der Boldt-Familie Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Boldt Castle ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Thousand Islands. Das romantische Schloss auf Heart Island liegt mitten im Sankt-Lorenz-Strom zwischen den USA und Kanada, wirkt aber als sei es geradewegs aus dem Rheintal hierher teleportiert worden. Es macht Spaß, das Schloss, die vielen Nebengebäude, den italienischen Garten und den Triumphbogen zu erkunden. Teil des (notwendigen) Vergnügens ist es auch, das winzige Zollhäuschen der Insel zu besuchen. Heart Island liegt nämlich auf US-amerikanischem Territorium. Entsprechend sind bei der Einreise aus Kanada auch die üblichen Formalitäten zu erledigen.
Tipp: Auf der Nachbarinseln Wellesley Island befindet sich das sehenswerte Bootshaus der Familie Boldt, das heute als Museum für historische Yachten dient.
Der Grenzübertritt
Der Thousand Islands National Park befindet sich zwar zur Gänze in Kanada, die Thousand Islands selbst liegen teilweise aber auch auf US-amerikanischem Gebiet. Je nach eingeschlagener Route, müssen Camper daher den einen oder anderen Grenzübertritt einplanen. Mit gültigen Reisepässen ist das problemlos möglich. Beim Grenzübertritt in die USA wird allerdings eine Gebühr fällig. Zudem müssen Reisende ein Foto von sich anfertigen lassen und ihre Fingerabdrücke abgeben.
Die gute Nachricht: Im Gebiet rund um die Thousand Islands ist an den Grenzübergängen kaum mit Wartezeiten zu rechnen. Lediglich an klassischen Reise-Wochenenden – etwa rund um den 4. Juli – kann es voll werden.
Camping im Thousand Islands National Park: die Qual der Wahl
Die Campinginfrastruktur in den Thousand Islands ist ausgezeichnet. Das gilt natürlich auch für den Thousand Islands National Park. Vor Ort befinden sich mehr als 100 private und öffentliche Campingplätze, die im Regelfall gut ausgestattet sind. Viele bieten einen traumhaften Blick auf den Lake Ontario oder den St. Lawrence River. Die Hauptsaison für Camper geht von Mai bis September, allerdings haben viele Campingplätze auch noch im Oktober geöffnet.
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