Ein Großteil der Camping-Begeisterten geht im Sommer auf Tour. Immerhin macht eine Wohnmobil-Reise bei lachender Sonne und warmen Temperaturen gleich doppelt Spaß. Doch einen großen Nachteil hat die jährliche Sommer-Tour: Wer Pech hat und bei einer Hitzewelle unterwegs ist, wird im Wohnmobil geradezu gebacken. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Tipps und Tricks, mit deren Hilfe Sie der Sommerhitze erfolgreich trotzen können. Wir präsentieren die wichtigsten Maßnahmen gegen die Gluthitze!
Die Wahl des richtigen Campers
Unser erster Tipp für angenehme Wohnmobil-Temperaturen: Wählen Sie Ihren Camper mit Bedacht! In glänzendem Schwarz lackierte Wohnmobile mögen optisch zwar einiges her machen. In puncto Hitzentwicklung im Camper-Inneren sind sie jedoch die denkbar schlechteste Wahl. Helle Wohnmobile sind hier wesentlich sinnvoller. Der Grund: Helle Farben reflektieren deutlich mehr Licht als dunkle. Damit heizen sie sich auch merklich langsamer auf und Sie müssen weniger Aufwand betreiben, um Ihr Wohnmobil zu kühlen.
Reduzieren Sie Sonneneinstrahlung
Im Sommer entwickelt die Sonne mitunter eine geradezu zerstörerische Kraft. Die erste Regel im Kampf gegen Hitze im Wohnmobil lautet daher: Reduzieren Sie die Sonneneinstrahlung so weit wie möglich! Das bedeutet: Parken Sie wo immer es geht im Schatten! So können Sie dem kontinuierlichen Aufheizen Ihres Wohnmobils Einhalt gebieten. Scheuen Sie sich also nicht, auf dem nächsten Rastplatz nach einem Schatten-Platz zu fragen!
Eine gewisse Abschirmung vor den Sonnenstrahlen erreichen Sie zudem, in dem Sie Rollos bereits früh morgens schließen – bevor die Sonne voll auf die Fenster knallt. Wahre Wunder wirken zudem Sonnendächer und Markisen. Diese verhindern, dass die Sonne direkt auf die Seitenwände einstrahlen kann. Damit hält sich auch der Temperaturanstieg in Grenzen.
Unser Tipp: Spezielle Sonnenschutz-Überzüge für Fenster, Türen und Luken reduzieren die Wirkung der direkten Sonneneinstrahlung erheblich! Ein spezieller Cockpitschutz mit silbernen Dämmmatten komplettiert die Schutzmaßnahmen gegen die Kraft der Sonne. Einziger Nachteil: Diesen Hightech-Schutz lassen sich die Hersteller teuer bezahlen. Für einen guten Cockpitschutz müssen Sie je nach Modell und Marke einen mittleren dreistelligen Betrag einplanen. Für Wohnmobil-Reisende, die regelmäßig in brütender Sommerhitze unterwegs sind, sind entsprechende Dämmmatten dennoch eine lohnende Investition.
Die 5 goldenen Regeln des Lüftens
Smartes Lüften ist eine der wichtigsten Waffen, die Wohnmobil-Reisenden gegen die Sommerhitze zur Verfügung stehen. Doch wie sieht optimales Lüften aus? Was gilt es zu beachten und welche Vorgehensweisen sind eher kontraproduktiv? Wir geben Ihnen fünf goldene Regeln für richtiges Lüften an die Hand.
- Draußen ist es schon merklich heißer als drinnen? Dann halten Sie die Fenster auf jeden Fall geschlossen!
- Einzige Ausnahme von der ersten Regel: Draußen geht ein angenehmer Wind. Dieser sorgt zwar nicht für eine Kühlung Ihres Wohnmobils. Aber er macht die Hitze erträglicher.
- Am späten Abend und am frühen Morgen sind die Außentemperaturen am angenehmsten. Jetzt gilt: Öffnen Sie sämtliche Fenster!
- Öffnen sie während des Tages nur Fenster und Türen, die keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind!
- Sorgen Sie beim Lüften in den Abend- und Morgenstunden für ordentlich Durchzug, in dem Sie alle Fenster und Türen öffnen.
See, Meer, nasses Handtuch: Das kühle Nass wirkt Wunder
Eingefleischte Camper wissen es bereits: Wasser birgt viel Potenzial, wenn es darum geht ein Wohnmobil zu kühlen. Dabei stehen Ihnen prinzipiell zwei Möglichkeiten offen, das kühlende Nass zur Vertreibung der Hitze aus Ihrem Wohnmobil zu nutzen.
Ideal ist es, wenn Sie einen Stellplatz in Wassernähe finden. Entlang großer Seen und an der Meeresküste weht oft ein erfrischender Wind, der die allgemeine Hitze erträglicher macht. Ein erfrischender Sprung ins kühle Nass weckt zudem wieder die Lebensgeister.
Ist weder See noch Meer in Sicht, bringt Wasser aber auch auf andere Art die ersehnte Kühlung. Hierzu gehen Sie folgendermaßen vor. Tauchen Sie einige große Badetücher ins Wasser, sodass diese richtig nass sind. Legen Sie die Tücher nun auf sämtliche Luken und breiten Sie einige auf dem Dach aus. In Folge der Verdunstung tritt schon bald ein angenehmer Kühleffekt ein.
Kühlendes Equipment – eine Übersicht
Sie wollen Markisen, Sonnenschutz-Überzügen und Co. alleine nicht vertrauen? Dann wird es Zeit größere Geschütze aufzufahren! Mit dem folgenden State-of-the-Art-Equipment kühlen Sie Ihr Wohnmobil schnell und effektiv!
Wohl allen Campern, die ein Wohnmobil mit Klimaanlage haben. Abhängig vom jeweiligen Modell sorgen diese auch bei sehr hohen Außentemperaturen mehr oder weniger schnell für erträgliche Temperaturen im Inneren des Wohnmobils. Einziges Manko: Die Geräte sind mitunter echte Stromfresser. Das gilt insbesondere für ältere Modelle. Selbst Hightech-Geräte können noch nicht vollkommen geräuschlos betrieben werden.
Ein raffinierter Weg zumindest nachts für Abkühlung zu sorgen, ist der Einsatz von Kühlmatten. Diese sind mit einem speziellen Gel gefüllt, das bei ausreichendem Druck über einen langen Zeitraum hinweg Kälte abgibt. Das funktioniert bereits, wenn Sie sich auf die Matte legen oder setzen. Damit sind die Matten ideal als Schlafunterlage in aufgeheizten Wohnmobilen geeignet. Besonders praktisch: Zur Kühlung sind weder Strom noch andere Kühlquellen erforderlich. Haben die Kühlmatten ihre Kälte abgegeben, regenerieren sie sich automatisch, sobald kein Druck mehr auf sie ausgeübt wird.
Hitzequellen im Wohnmobil vermeiden
Last but not least gilt es, Hitzequellen im Wohnmobil nach Möglichkeit zu vermeiden. Insbesondere die folgenden Punkte sollten Sie dabei bedenken:
- Verlagern Sie sämtliche Koch-Aktivitäten nach draußen! Ansonsten werden die Temperaturen schnell unerträglich. Im Sommer bietet es sich ohnehin an, Grill oder Gaskocher im Freien zu nutzen.
- Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Tee- und Kaffeekochen! Wer gar nicht auf den morgendlichen Koffein-Boost verzichten kann: Eiskaffee und Iced Coffee sind leckere Alternativen.
- Halten Sie sich nach Möglichkeit nur kurz im Camper auf! Die Temperatur im Wohnmobil nimmt mit der Zahl der Personen zu, die sich hier aufhalten. Versuchen Sie Ihre Aktivitäten daher möglichst nach draußen zu verlagern.
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