Majestätische Hirsche, deren tiefes Röhren über farbenfrohe Wiesen, dichte Wälder und dramatische Gebirgszüge hallt. Tosende Wasserfälle, die sich in glitzernde Bergseen ergießen. Und das mysteriöse Heulen der Kojoten, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Im Herzen der Rockies liegt ein Nationalpark der Superlative, der Campern ein unvergleichliches Wildnis-Abenteuer verspricht. Wir zeigen Ihnen, was Sie für Ihren Besuch im Rocky Mountain Nationalpark wissen müssen.
Wissenswertes zum Rocky Mountain Nationalpark
Der im Norden Colorados gelegene Rocky Mountain Nationalpark ist der höchstgelegene Nationalpark der USA. Die Berge, Wälder und alpine Tundra des Parks sind das gesamte Jahr über zugänglich, allerdings können im Winter nicht alle Straßen genutzt werden. Es gibt zwei Eingänge in den Park. Der erste befindet sich bei Grand Lake, wesentlich häufiger wird allerdings der östlich gelegene Haupteingang bei Estes Park genutzt. Auch Camper betreten den Park in der Regel vom Osteingang aus, ist dieser von Denver, der nächstgelegenen Camper-Station, doch schnell erreicht.
Der Eintritt zum Park wird pro Fahrzeug und Tag berechnet und kostet aktuell 25 US-Dollar. Wer länger als einen Tag mitbringt (was sehr empfehlenswert ist), fährt mit einem 7-Tages-Pass (35 US-Dollar) deutlich günstiger. Das gilt auch dann, wenn der Besuch insgesamt nur 2 Tage dauert. Gut zu wissen: Wer im Rahmen einer USA-Tour ohnehin plant mehrere Nationalparks zu besuchen, kann für 80 US-Dollar den „America The Beautiful Annual Pass“ erwerben. Dieser erlaubt bis zu vier Erwachsenen eines Fahrzeugs sowie sämtlichen Kinder unter 15 Jahren ein Jahr lang den Zugang zu allen Nationalparks der USA sowie zu zahlreichen weiteren Schutzgebieten.
5 Top-Sehenswürdigkeiten im Rocky Mountain Nationalpark
Die atemberaubende Naturlandschaft des Rocky Mountain Nationalparks ist schon ein Highlight für sich. Es gibt keine Wanderroute, kein Ausflugsziel, das nicht von spektakulären Panoramen begleitet würde. Dennoch gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die Sie bei einem Besuch unbedingt einplanen sollten. Wir stellen Ihnen 5 Top-Highlights vor.
- Trail Ridge Road: Es gibt keine bessere Möglichkeit einen Überblick über den Rocky Mountain Nationalpark zu erlangen als eine Fahrt entlang der Trail Ridge Road. Die 77 Kilometer lange Straße verbindet die Orte Grand Lake und Estes Park und führt dabei auf eine Höhe von bis zu 3.713 Meter. Für die Strecke sollten Sie allerdings einen guten halben Tag einplanen, immerhin kommen Sie an etlichen Aussichtspunkten vorbei, die zu einem Halt einladen. Tipp: Wer die Straße möglichst für sich allein haben möchte, sollte früh losfahren. Spätestens zum Vormittag wird es merklich voller. Befahrbar ist die Trail Ridge Road in der Regel zwischen Mai und Oktober.
- Bear Lake: Umgeben von dichten Wäldern und majestätischen Gebirgszügen, die sich im kristallklaren Wasser verdoppeln, scheint der Bear Lake geradewegs einem Gemälde entsprungen zu sein. Zahlreiche Wanderrouten erstrecken sich rund um den alpinen See.
- Alberta Falls: Die über einen Wanderweg problemlos zu erreichenden Alberta Falls stürzen zwischen dichten Wäldern über markante Felsen in die Tiefe – und stehen bei Wanderern daher zurecht hoch im Kurs.
- Chapel on the Rock: Ein besonderes Fotomotiv ist auch die Chapel on the Rock. Die aus Stein errichtete katholische Kapelle erhebt sich aus der idyllischen Landschaft der Rockies und ist damit ein absolutes Highlight – sei es fürs Fotoalbum oder für Instagram.
- Estes Park: Die Berggemeinde Estes Park schmiegt sich an die Rockies und ist damit eine der landschaftlich schönsten Städtchen der USA. Zudem ist es Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen. Wer im Rocky Mountain Nationalpark richtig gut essen gehen möchte, kommt an einem Besuch von Estes Park ebenfalls nicht vorbei. Vor Ort haben sich zahlreiche Cafés und Restaurants angesiedelt. Erstklassiges Frühstück zum erschwinglichen Preis erwartet Sie beispielsweise im The Egg of Estes.
Tipp: Bleiben Sie nur einen Tag im Nationalpark, sollten Sie, sofern zugänglich, zumindest die auch mit einem Wohnmobil sehr gut zugängliche Trail Ridge Road befahren. Die Panoramastrecke zählt ohne jeden Zweifel zu den schönsten der Welt.
Wanderungen im Rocky Mountain Nationalpark
Der Rocky Mountain Nationalpark wird von einem dichten Netz an Wanderwegen unterschiedlichster Länge und Schwierigkeitsgraden durchzogen. Wir stellen Ihnen einige der schönsten Wanderungen vor.
- Bear Lake Trail: Der Bear Lake Trail gilt zurecht als eine der am häufigsten gewanderten Routen im Park. Er ist einfach zu gehen und führt bis zu den benachbarten Seen. Wer auf der Jagd nach noch dramatischeren Panoramen ist, kann dem Bear Lake Trail im Rahmen einer Tageswanderung aber auch bis zum Flattop Mountain folgen.
- Emerald Lake Trail: Der rund 5 Kilometer lange Emerald Lake Trail führt Sie in einer moderaten Wanderung rund um den Emerald Lake – tolle Aussichtspunkte inklusive.
- Adams Falls Trail: Wer mit der ganzen Familie unterwegs ist, ist mit dem Adams Falls Trail gut beraten. Die Strecke ist leicht zu bewältigen und bietet schöne Ausblicke auf den Grand Lake. Zudem können die imposanten Adams Fall bestaunt werden.
- Ute Trail: Der Ute Trail führt vom Alpine Visitor Center mehrere Kilometer durch die traumwandlerisch schöne Landschaft der alpinen Tundra und eröffnet immer wieder sagenhafte Panoramablicke auf die umliegende Bergwelt.
Tipp: Sie können die malerische Landschaft des Rocky Mountain Nationalparks nicht nur zu Fuß erkunden, sondern auch auf dem Rücken eines Pferdes. Gelegenheit dazu bieten Ihnen etwa die Sombrero Stables – ein Reiterhof in Estes Park.
Camping im Nationalpark: Diese Möglichkeiten haben Sie
Innerhalb des Nationalparks stehen Ihnen verschiedene Campingplätze zur Verfügung. Für Wohnmobile eignen sich insbesondere:
- Aspenglen Campground
- Glacier Basin Campground
- Moraine Park Campground
- Timber Creek Campground
Mehr Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen und Ausstattung finden Sie auf der offiziellen Seite der Parkverwaltung.
Die beste Reisezeit
Zwar ist der Rocky Mountain Nationalpark das gesamte Jahr über geöffnet. Als beste Reisezeit gelten allerdings die Sommermonate von Juni bis September. Im Herbst und Winter sind einige Straßen und Routen nicht passierbar. Zudem ist es im Winter empfindlich kalt, was längere Wanderungen schwierig macht.
Möchten Sie die Brunftzeit der Wapiti-Hirsche erleben, sollten Sie den Nationalpark dagegen zwischen Ende August und Mitte Oktober bereisen. Zudem sorgt das goldgelb leuchtende Blätterdach der Espen im Herbst für ein noch schöneres Panorama.
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