Lebendige Dörfer und Städte vor traumhaften Naturkulissen. Vielseitige Wanderroute durch einige der schönsten Nationalparks unseres Planeten. Weltweit einzigartige Gletscherlandschaften. Patagonien gehört ohne jeden Zweifel zu den schönsten und facettenreichsten Camper-Destinationen überhaupt. Nicht ohne Grund bleibt es für die meisten Urlauber nicht bei einem Besuch. Die ausgedehnte Region zieht sich über weite Teile der Südspitze Südamerikas – und umfasst damit sowohl chilenisches als auch argentinisches Territorium. Wir stellen Ihnen die erinnerungswürdigsten Highlights der länderübergreifenden Region vor!
Anreise und Anmietung des Campers
Mieten können Sie Ihren Camper direkt in Patagonien – in Puerto Montt oder Punta Arenas. Die beiden Städte in Chile sind der ideale Ausgangspunkt für eine Rundreise durch die südamerikanische Region. Praktisch: Puerto Montt und Punta Arenas erreichen Sie bequem via Flugzeug. Direktflüge von Deutschland aus gibt es aber leider keine. Inklusive Zwischenstopps müssen Sie für die Anreise daher mindestens 20 Stunden einplanen.
Patagonien-Rundreise mit dem Camper: die beste Reisezeit
Als beste Reisezeit für eine Camper-Tour durch Patagonien gelten die Monate November bis März. In den patagonischen Sommermonaten herrschen generell die angenehmsten Temperaturen und Wetterverhältnisse. Vergleichsweise kalte und regenreiche Tage sind allerdings auch in dieser Jahreszeit keine Seltenheit.
4 Highlights eines Patagonien-Urlaubs
Patagonien ist riesig – und wartet mit einer Vielzahl an landschaftlichen Höhepunkten auf. Wir stellen Ihnen vier der absoluten Top-Sehenswürdigkeiten vor.
Tipp: Halten Sie sich auf der argentinischen Nationalstraße Ruta Nacional 40, ab Bariloche liegen einige der Top-Sehenswürdigkeiten Patagoniens auf Ihrer Route.
1.) Bariloche – fantastische Seenlandschaft am Fuße der Anden
Für viele Camper ist das argentinische Bariloche die erste Station auf ihrer Patagonien-Rundreise – und das nicht ohne Grund. Immerhin ist Bariloche in eine spektakuläre Seen- und Gebirgslandschaft eingebettet, die zu ausgedehnten Wanderungen einlädt. Die Architektur der Stadt mit Blick auf die Anden dürfte dabei vielen Europäern bekannt vorkommen. So dominiert vielerorts eine alpenländische Architektur nach Schweizer Vorbild.
Planen Sie für die Erkundung der Umgebung von Bariloche ruhig mehrere Tage ein. Campingplätze finden Sie vor Ort zur Genüge.
Tipp: Der Campingplatz „Petunia“ glänzt durch eine traumhafte Lage am Gletschersee Nahuel Huapi.
2.) El Chaltén und Los Glaciares – Willkommen im Wanderparadies!
Noch immer in Argentinien, aber viele hundert Kilometer weiter südlich, liegt das kleine Dorf El Chaltén. Obwohl die Ortschaft erst 1985 gegründet worden ist, ist sie unter Patagonien-Kennern längst keine Unbekannte mehr. Das liegt in erster Linie an der einmaligen Lage El Chalténs. So liegt der Ort am Fuße des Granitbergs Fitz Roy, der als einer der Wahrzeichen Patagoniens gilt. Zugleich ist El Chaltén das Tor zum Nationalpark Los Glaciares. Dessen Gletscherlandschaft ist weltweit einzigartig und existiert in dieser Form sonst nur in Arktis und Antarktis. Völlig zurecht wurde der Nationalpark daher bereits 1981 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Der von subantarktischem Wald geprägte Park ist von El Chaltén aus gut zu erreichen. Der Eintritt von Norden aus ist kostenfrei.
Tipp: Der windgepeitschte Campingplatz El Relincho in El Chaltén ist mit seinen ausgedehnten Flächen, den rustikalen Holzhütten und freiem Blick auf die umliegende Gebirgslandschaft geradezu der Inbegriff von Wildromantik.
3.) Torres del Paine – Patagonien in der Nussschale
Auf chilenischer Seite schließt sich an Los Glaciares gleich die nächste Nationalpark-Perle Patagoniens an: der Nationalpark Torres del Paine. Wahrzeichen und Namensgeber des Parks sind die drei Granitberge Torres del Paine. Die „Türme des blauen Himmels“ ragen wie gigantische Nadeln bis zu 3.000 Metern in den Himmel.
In Torres del Paine zeigt sich die vielseitige landschaftliche Schönheit Patagoniens von ihrer besten Seite. Traumhafte Gletscher, schneebedeckte Berge und kristallklare Seen wechseln sich mit ausgedehnten Wäldern und faszinierenden Tundra-Landschaften ab. Zudem beherbergt der Park etliche Blumenarten. Mit etwas Glück erspähen Sie auf Ihren Wanderungen Andenkondore oder Guanakos, die Wildform des Lamas.
4.) Punta Arenas – Kultureller Schmelztiegel im Süden Chiles
Weit im Süden Patagoniens befindet sich Punta Arenas. Die Stadt liegt direkt an der Magellanstraße, wo Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen. Sehenswert ist nicht nur die Region mit ihren Fjorden und Pinguinkolonien, sondern auch die Stadt selbst. So ist die südlichste Großstadt der Welt ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Die Nachkommen englischer Schafzüchter, portugiesischer Seefahrer sowie kroatischer, russischer, deutscher und schweizerischer Einwanderer wohnen hier Tür an Tür. Damit ist Punta Arenas ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Eindrucksvoll lässt sich dieser Umstand am sehenswerten Friedhof der Stadt bestaunen, in dem spanischsprachige Grabinschriften die Ausnahme darstellen. Ihr weltoffenes, multikulturelles Flair hat sich die Stadt bis heute bewahrt.
Wissenswertes zu Patagonien auf einen Blick
Aufgrund seiner Ausdehnung und Lage weist Patagonien gleich eine ganze Reihe von Besonderheiten auf. Beachten Sie insbesondere die folgenden Punkte:
- Grenzübertritt: Sowohl auf chilenischer als auch auf argentinischer Seite befinden sich viele Sehenswürdigkeiten Patagoniens. Um den einen oder anderen Grenzübertritt kommen Sie daher nicht herum. Da die Grenzbehörden oft sehr gründlich sind, sollte hierfür entsprechend viel Zeit eingeplant werden.
- Planung: Die Ausdehnung Patagoniens sollte nicht unterschätzt werden. Zwischen einzelnen Highlights liegen oftmals viele hundert Kilometer. Die entsprechend langen Fahrtzeiten sollten Sie bei Ihrer Routenplanung unbedingt berücksichtigen. Zumal selbst auf Nationalstraßen einzelne Schotter-Abschnitte in Folge von Bauarbeiten keine Seltenheit sind.
- Maut: Einige Straßen Patagoniens sind mautpflichtig.
- Wetter: Egal zu welcher Saison Sie Patagonien bereisen, mit wechselhaftem Wetter muss immer gerechnet werden. So sind auch im Sommer plötzliche Temperatureinbrüche und starke Regenfälle nicht auszuschließen. Eine entsprechend vielseitige Bekleidung ist daher Pflicht!
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