Über mehr als 430 Kilometer erstrecken sich die Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien und schirmen die Iberische Halbinsel damit wie eine Festung vom Rest Europas ab. Die idyllischen Täler und spektakulären Höhen von bis zu 3.400 Meter bieten Campern schier endlose Möglichkeiten für unvergessliche Entdecker-Touren. Zwischen imposanten Felsformationen, traumhaften Wanderwegen und verträumten Dörfchen entfaltet sich der charakteristische Zauber der Pyrenäen ganz von selbst.
Die Anreise
Die Pyrenäen können Sie von Deutschland aus problemlos auf eigene Faust mit dem Wohnmobil erreichen. Eine (ggf. auch zwei) Übernachtungen sollten Sie für die – je nach Startpunkt – über 2.000 Kilometer aber einplanen. Ihre Route führt Sie – entweder über Paris oder über Straßburg – einmal quer durch Frankreich. Nachdem Sie Toulouse hinter sich gelassen haben, ist es nur noch ein Katzensprung bis zu den Ausläufern der Pyrenäen. Wichtig: Nicht nur in Spanien selbst fallen Mautgebühren an. Auch bereits in Frankreich wird Maut fällig. Auf der Webseite des ADAC lesen Sie mehr zur Maut in Frankreich und Maut in Spanien.
Alternativ können Sie aber auch mit dem Flugzeug direkt nach Nordspanien, beispielsweise nach Barcelona oder Bilbao fliegen. Wohnmobil-Stationen, in denen Sie Ihren Camper in Empfang nehmen können, befinden sich etwa in Barcelona oder San Sebastián.
5 Highlights der Pyrenäen im Portrait
Die Pyrenäen geizen nicht mit spektakulären Naturlandschaften und unvergesslichen Orten. Wir stellen Ihnen drei Sehenswürdigkeiten vor, die Sie in Ihrem Pyrenäen-Urlaub nicht verpassen sollten.
1.) Argelès-sur-Mer – Traumstrand vor idyllischer Landschaft
Das auf französischer Seite gelegene Argelès-sur-Mer ist ein echtes Kleinod. Ein sieben Kilometer langer Sandstrand lädt zum (Sonnen-)Baden ein. Auf Ihrem Spaziergang entlang der Strandpromenade können Sie zudem etliche Jugendstilvillen bestaunen. Absolut postkartenmotivwürdig sind zudem die schmalen Gässchen der Altstadt.
Wanderfreunde können vom Strand der Küstenstadt aus bis ins ebenfalls sehenswerte Dorf Collioure wandern. Gesäumt wird der Weg von würzig duftenden Kräutern und immer wieder farbenfroh aufblitzenden Blumen.
Campingplatz-Tipp: Mit Camping Le Dauphin finden Sie vor Ort einen sehr gut ausgestatteten, ökologischen Campingplatz vor. Empfehlenswerte Alternativen gibt es in der Region allerdings mehr als genug. Reisen Sie im Sommer, sollten Sie allerdings unabhängig vom favorisierten Platz rechtzeitig reservieren.
2.) Maçanet de Cabrenys – ein Pyrenäen-Dorf wie aus dem Bilderbuch
Die Gemeinde Maçanet de Cabrenys befindet sich an den östlichen Ausläufern der Pyrenäen und gibt einen ersten Vorgeschmack auf die Dörfer-Idylle, die Sie in den kommenden Tagen und Wochen erwartet. Mittelalterlich anmutende Steinhäuschen, malerische Kirchen und Kapellen, enge Gässchen und eine bewaldete Bergkulisse, die zu ausgedehnten Wanderungen einlädt: Maçanet de Cabrenys präsentiert Ihnen den Zauber der Pyrenäen in der Nussschale.
Campingplatz-Tipp: Maçanet De Cabrenys – idyllisch gelegener Campingplatz mitten in der Natur.
3.) Gorges de la Fou – Wandern in der schmalsten Schlucht der Welt
Ein Highlight der Extraklasse auf Ihrer Pyrenäen-Tour: die Gorges de la Fou. Die Schlucht verläuft unterhalb des fast 2.800 Meter hohen Mont Canigou und beginnt nahe des Ortes Arles-sur-Tech. Der wilde Bach und die bis auf einen Meter heranrückenden Felswände sorgen für ein unvergleichlich intensives Wandererlebnis. Dass die einigen Angaben zufolge schmalste Schlucht der Welt von Geistern heimgesucht werden soll, erscheint auf einer Wandertour zwischen den hellgrau und rot gefärbten Felsen fast glaubhaft. Zumal das Wasser auf einer Höhe von 1.700 Metern unter gespenstischem Getöse plötzlich spektakuläre 250 Meter in die Tiefe rauscht.
Campingplatz-Tipp: Le Cortsavi – einfach, aber sauber und idyllisch gelegen.
4.) Cirque de Gavarnie – spektakulärer Felsenkessel
Direkt an der Grenze zu Spanien liegt der Cirque de Gavarnie. Der spektakuläre Felsenkessel gilt als eines der imposantesten Naturhighlights der gesamten Pyrenäen. Auf einem Durchmesser von etwa zwei Kilometern schrauben sich die umgebenden Berge vom Kesselgrund aus bis zu 1.500 Meter in den Himmel empor. Mit den Gavarnie-Fällen befinden sich hier die höchsten Wasserfälle Frankreichs, die eine Gesamtfallhöhe von 422 Metern aufweisen. Nicht ohne Grund bildet das UNESCO-Weltkulturerbe für viele Pyrenäen-Urlauber das schönste Panorama der gesamten Region.
Campingplatz-Tipp: Le Pain de Sucre – netter, zweckmäßig ausgestatteter Campingplatz in unmittelbarer Nähe zum Cirque de Gavarnie.
5.) Cambo-les-Bains – willkommen im Baskenland
Ganz im Westen liegt auch ein Teil des Baskenlandes in den Pyrenäen. Geradezu exemplarisch für das Flair der Region ist Cambo-les-Bains, wo Ihnen gleich die charakteristischen rot-weiß gestrichenen Häuser sowie die vielerorts zum Trocknen aufgehängten Chilischoten ins Auge fallen dürften. Zudem verfügt der Kurort über ein sehenswertes Thermalbad im neoklassizistischen Stil.
Campingplatz-Tipp: Camping Bixta Eder – idyllisch gelegen und gut ausgestattet.
Kultur und Kulinarik: Das sollten Sie in den Pyrenäen nicht verpassen
So abgelegen sie auch sein mögen, die vielen Täler und Höhen der Pyrenäen sind bereits seit Jahrtausenden besiedelt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das etwa im Vall de Boí. Das Tal beherbergt immerhin neun frühromanische Kirchen. Für diese Dichte an frühen Gottesbauten, die europaweit einzigartig ist, erlangte das idyllische Tal den Status des UNESCO-Weltkulturerbes.
Aber auch in Sachen Kulinarik punkten die Pyrenäen mit einer überaus lebendigen Kultur. Besonders beliebt sind etwa die Fischsuppe Bourride und das traditionell über offenem Feuer zubereitete Schneckenfrikassee Cargolade. Gerade im Inland sind Wildschwein und Kaninchen – oftmals kombiniert mit süßen Speisen wie Früchten oder Schokolade – eine gerne gegessene Spezialität. Zum Nachtisch gibt es die berühmte Crème Catalane. Hoch im Kurs steht zudem der Gewürzwein Hypocras.
Darüber hinaus gibt es innerhalb der Pyrenäen eine ganze Reihe von regionalen Bräuchen und Eigenheiten. Man denke nur an die berühmten Mützen des Baskenlands oder die hier überall zu erwerbenden getrockneten Chilischoten.
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