Australien liegt nicht gerade um die Ecke. Deshalb konnte ich leider nicht einfach meinen Camper nach Lust und Laune vollladen und von Leipzig nach Sydney fahren. Für eine Reise nach Australien ist es absolut sinnvoll, sich intensiv vorzubereiten und über die Gegebenheiten vor Ort zu informieren. Spezielles Klima und eine Tierwelt, die völlig einzigartig, teilweise aber richtig giftig ist, sind nur zwei offensichtliche Aspekte, auf die ihr euch in Australien einstellen müsst. Was es darüber hinaus auf einem Camper-Trip durch Australien zu beachten gibt, erfahrt ihr hier.
Reisevorbereitung Australien: Impfschutz, Erreichbarkeit, Kreditkarte
Eigentlich selbstverständlich, aber ich möchte euch trotzdem darauf hinweisen: Kontrolliert vor der Reise nach Australien, in Absprache mit einem Arzt, euren Impfschutz. Denn glaubt mir, wie fast überall auf der Welt, gibt es in Australien die eine oder andere Krankheit, mit der ihr ganz bestimmt nicht nach Hause fliegen wollt.
Wenn ihr in Australien erreichbar sein möchtet, informiert euch zudem vorab bei eurem Mobilfunk-Anbieter über die Kosten oder kauft euch alternativ eine Prepaid-Karte vor Ort. Ansonsten kann es schnell teuer werden.
Apropos teuer: Der Zahlungsverkehr in Australien funktioniert überwiegend mit Kreditkarte. Stellt sicher, dass eure Kreditkarte auch für Australien funktioniert. Ein bisschen Bargeld solltet ihr trotzdem dabei haben. Prüft daher die Höhe der Gebühren fürs Geldabheben in Australien bei eurer Bank. Unter Umständen kann es günstiger sein, sich ein neues Kreditkartenkonto anzulegen.
Die beste Reisezeit
Um nicht dauerhaft im Regen zu stehen, informiert euch früh genug über die beste Reisezeit für Australien. Das Land ist allerdings riesig. Deshalb solltet ihr schon sehr konkret wissen, wo es hingeht. Im Süden ist beispielsweise Sommer von Oktober bis März. Zwischen Mai und September kann es dort hingegen empfindlich kalt werden.
Solltet ihr eher den australischen Norden als Ziel angepeilt haben: Von November bis April ist die sogenannte „Wet Season“, sprich Regenzeit. In dieser Saison ist die Nordküste des Landes nur bedingt für einen Roadtrip mit Camper geeignet. Logisch, dass wir uns mit unserem Reisezeitraum im November eher für den Süden entschieden haben. Das Wetter war größtenteils wunderbar. Allerdings gibt es auch im Süden keine Garantie für dauerhaft sommerliche Temperaturen. Wir hatten einige Tage wirklich mieses Wetter mit Temperaturen um 10 Grad – inklusive Dauerregen und Sturmwarnung. Das hat allerdings selbst die Einheimischen zu dieser Jahreszeit verwundert.
Mehr Details zur besten Reisezeit für einen Camper-Roadtrip könnt ihr hier nachlesen.
Einreisebestimmungen für Australien
Wie jedes andere Land, hat auch Australien bestimmte Einreisebestimmungen, die ihr beachten solltet. Das Wichtigste – neben dem eigenen Reisepass – ist das Einreise-Visum. Kosten und Dauer des Visums richten sich nach der Tätigkeit, die ihr für Down Under geplant habt. Meint: Ein einfacher Urlaub wird anders behandelt als ein Work-and-Travel-Visum. Über die verschiedenen Varianten könnt ihr euch bequem auf der Website des australischen Innenministeriums informieren.
Ein weiteres Thema, mit dem ihr euch vor der Einreise nach Australien auseinandersetzen müsst, sind die Zollbestimmungen. Glücklicherweise gibt es dafür ein übersichtliches Merkblatt der australischen Zollbehörde im Netz.
Die Zollbestimmungen in Australien sind extrem streng. Ich kann euch also nur raten, nehmt das Thema nicht auf die leichte Schulter. Vermerkt auf der sogenannten „Incoming Passenger Card“ lieber zu viel als zu wenig.
Unbedingt deklarieren müsst ihr Nahrungsmittel, tierische Produkte (zum Beispiel Felle, Pelze oder Tierfutter), verschreibungspflichtige Medikamente, Alkohol sowie Tabak (hier Einfuhrgrenzen beachten) und pflanzliche Produkte. Sofern euer Gepäck darüber hinaus einen Warenwert von über 900 Australischen Dollar übersteigt, teilt auch dies dem Zoll mit.
Da wir, neben Kleidung, eine Menge hochwertiges, technisches Equipment dabei hatten, mussten auch wir einen kleinen Zwischenstopp beim Zoll einlegen. Tipp: Packt vorsichtshalber die Rechnungen von teuren, persönlichen Gegenständen ein. Denn: Wenn ihr Dinge kürzer als 12 Monate besitzt, müsst ihr sie schlimmstenfalls verzollen.
Bei uns lief übrigens alles glatt: Wir konnten unser gesamtes Equipment in Australien einführen und nach der Reise wieder problemlos mit nach Hause nehmen.
Flüge nach Australien
Flüge nach Australien werden von verschiedenen Airlines angeboten. Die größten Anbieter sind Emirates, Singapore Airlines, Lufthansa und Etihad Airways. Auch die Wahl des Abflug-Flughafens ist nicht schwierig: Alle großen deutschen Flughäfen (Frankfurt, Köln, Berlin, München) und auch einige Kleinere bieten Flüge nach Australien an. Natürlich ist auch der Ziel-Flughafen variabel. Meist werden Flüge nach Sydney, Adelaide, Perth oder Melbourne angeboten. Die Gesamt-Flugzeit ist mit 22-24 Stunden schon ziemlich lang. Nach 12 Stunden wird ein Zwischenstopp eingelegt. Dort kann entweder ein einfaches Umsteigen an den entsprechenden Drehscheiben (zum Beispiel Dubai, Doha, Abu Dhabi) oder ein „Stopover“, also eine Übernachtung an der jeweiligen Zwischenstation, erfolgen. Um den Jetlag in Grenzen zu halten, wird ein Flug mit Stopover empfohlen.
Für die Statistiker: Die Entfernung zwischen Frankfurt und Sydney beträgt mehr als 16.500 Kilometer Luftlinie. Es gibt übrigens 3 Zeitzonen in Australien: Australian Western (7 Stunden später als unsere Zeitzone in Deutschland), Central (8,5 Stunden später als unsere Zeitzone) und Eastern Standard Time (9 Stunden später als unsere Zeitzone).
Durch den langen Flug und die Zeitumstellung könnt ihr euch auf einen Jetlag einstellen. Aber keine Sorge, das geht vorbei. Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Achtet auf eine Ankunft in Australien am Abend, so könnt ihr genug schlafen und einem zu langen Jetlag vorbeugen.
Internationalen Führerschein beantragen
Versteht sich von selbst, man muss es aber wissen: Wer als Europäer in Australien irgendetwas fahren möchte, braucht dazu einen internationalen Führerschein. Auch wenn das nicht mehr ist als eine Übersetzung eures normalen, deutschen Führerscheins, gilt hier zu beachten: Solltet ihr noch den alten, rosafarbenen „Lappen“ besitzen, wird dieser in einen EU-Führerschein umgewandelt. Den internationalen Führerschein bekommt ihr beim entsprechenden Amt. Euren deutschen Führerschein müsst ihr natürlich trotzdem unbedingt mitnehmen. Übrigens dürft ihr mit dem normalen Führerschein Klasse B (bzw. Klasse 3) in Australien auch Wohnmobile fahren, die schwerer als 3,5 Tonnen sind.
Damit ihr den Führerschein auch behaltet: In Australien herrschen Linksverkehr und strenge Tempolimits: 50 km/h innerorts, 100 km/h außerhalb der Ortschaften.
– Mit Olli in Australien: Die weiteren Artikel –
Angebote und Versicherungspakete vergleichen
Wenn ihr die Angebote der unterschiedlichen Wohnmobil-Anbieter miteinander vergleicht, achtet auch darauf, was bei einer Buchung inklusive ist oder gegebenenfalls extra bezahlt werden muss.
Häufig findet ihr zum Beispiel Angebote mit Kilometerbegrenzung. Ihr dürft dementsprechend pro Tag oder auf eurer kompletten Rundreise eine festgesetzte Anzahl an Fahrt-Kilometern nicht überschreiten. Andernfalls entstehen Zusatzkosten.
Genauso gibt es aber auch Buchungspakete, die alle Freikilometer beinhalten, aber mit etwas höheren Mietpreisen pro Tag verbunden sind.
Welche Lösung für euch am besten ist, könnt ihr im Vorfeld der Buchung anhand eurer geplanten Route durchrechnen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Versicherungsschutz. Hier solltet ihr bei einem Camper-Trip durch Australien auf keinen Fall sparen. Denn: An das erste Mal Linksverkehr im Camper müsst ihr euch erst mal gewöhnen. Darüber hinaus kennt ihr sicher auch das typische „Achtung-Känguru-Schild“. Es wird euch häufig auf eurer Reise begegnen und hat absolute Berechtigung. Wildwechsel gehört in Australien gerade in den Abendstunden zum Alltag.
Letztlich müsst ihr selbst entscheiden, ob ihr euch einen Vollkaskoversicherungsschutz leisten wollt oder Teilkaskoschutz vorzieht. Bei TUI Camper könnt ihr in der Regel immer zwischen Voll- und Teilkasko wählen.
Die Wohnmobil-Übergabe: Ablauf und Tipps
Habt ihr euch für ein passendes Fahrzeug entschieden, gibt es bei der Übergabe natürlich auch ein paar Dinge zu beachten. Ein Mitarbeiter des Camper-Anbieters wird sich Zeit nehmen und euch in das Fahrzeug einweisen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um alle offenen Fragen zum Camper zu stellen. Schaut euch gemeinsam mit dem Mitarbeiter den Camper genau an und kontrolliert den Zustand des Fahrzeugs. Gibt es bereits Kratzer oder andere sichtbare Schäden, müssen diese in das Übergabeprotokoll aufgenommen werden. Ihr braucht dafür kein ausgebildeter Kfz-Mechaniker sein. In der Regel gilt: Funktioniert, klingt, öffnet oder schließt etwas nicht, wie ihr es erwartet, besprecht es mit dem Mitarbeiter. Wichtig ist aber, dass alles geprüft wird.
Wir wurden sehr kompetent und hilfsbereit von Apollo in das Fahrzeug eingewiesen und die Mitarbeiterin hatte sogar noch ein paar Adapterstecker und jede Menge Tipps für uns übrig.
Checkliste-Camper-Übergabe
Damit bei euch auch nichts schief geht, hier meine ultimative Checkliste für die Camper-Übergabe. Bevor ihr vom Hof des Vermieters rollt, solltet ihr folgende Aspekte prüfen:
Innen:
- Boden / Innenraum
- Polster und Sitze (Sauberkeit / Zustand)
- Schlafplätze (Lässt sich das Bett zum Beispiel ausklappen?)
- Schränke und Türen (Lässt sich alles öffnen und schließen?)
- Boiler und Heizung
- Kühlschrank
- Herd und Backofen
- Geschirr
- Klimaanlage
- Verbandskasten, Reserverad, Warndreieck und Warnwesten
- Innenbeleuchtung
- Licht Innenraum
- Frischwassertank und -pumpe (Funktioniert alles? Wie viele Liter Fassungsvermögen hat der Tank? Wie wird er entleert und wo gefüllt?)
- Spülbecken
- Batterien und Stromversorgung
- Gas (Füllstände, Anzahl und Zustand Flaschen)
- Bordcomputer
Außen:
- Reifen (Druck, Alter, Zustand)
- Spiegel
- Auspuff
- Bremse
- Dach & Markise
- Scheiben und Fenster
- Scheinwerfer
- Füllstand Wischwasser
Ich hoffe, ich habe an die wichtigsten Punkte bei der Reisevorbereitung für Australien gedacht.
Gerne möchte ich euch noch weitere nützliche Tipps für einen Urlaub im Camper mitgeben und ihr sollt auch an den Highlights unserer Reise teilhaben. Aber alles der Reihe nach. Im nächsten Artikel geht es erst einmal darum, wie man für einen Roadtrip durch den Süden Australiens richtig packt.
Unsere Australien-Reise im Vlog: Folge 1
Mit Olli & TUI Camper durch Australien | Folge 1: Vorbereitung und Tipps
Olli und das TUI CAMPER-Team wünschen euch eine schöne Reise durch Australien!
Hallo meine Lieben, ich heiße Oliver Bender, komme aus Leipzig und liebe es, die Welt im Camper zu entdecken. Für TUI Camper bin ich zusammen mit meinem besten Kumpel Ronny auf Abenteuer-Reise zur Südküste von Australien aufgebrochen.
Über alles was wir vor Ort erlebt haben und die besten Tipps & Tricks für eine Camper-Tour in Down Under berichte ich hier im TUI Camper Magazin.
Viel Spaß dabei, euer Olli!
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