Buntes Blattwerk ist auch hierzulande im Herbst nichts Ungewöhnliches. Die Farbexplosion, die sich im goldenen Herbst in den Wäldern im Süden Kanadas und in Neuengland abspielt, sprengt für Europäer allerdings alle Dimensionen. Hier wartet ein Meer aus roten, orangenen und gelben Baumkronen auf staunende Besucher aus aller Welt. Das berühmte Naturschauspiel hat sogar einen eigenen Namen: Indian Summer.
Die beste Reisezeit für den Indian Summer
Prinzipiell beginnt der Indian Summer Ende September und reicht bis Ende Oktober. In diesen vier Wochen liegt entsprechend auch die beste Reisezeit. Dabei gilt: Die Verfärbung der Wälder setzt zuerst im Süden Kanadas ein und zieht sich dann rasch weiter nach Süden in Richtung Neuengland. Allerdings kann sich das Einsetzen des Indian Summers je nach Wetterlage verschieben. Die meisten Bundesstaaten veröffentlichen daher rechtzeitig Karten, die das Voranschreiten der Laubverfärbung anzeigen.
Tipp: Um das Voranschreiten der Blätterfärbung in den USA im Blick zu behalten, bietet sich z.B. die Website www.foliagenetwork.com an, auf der in den Monaten September bis November wöchentliche Berichte erstellt werden.
Die Anmietstationen in Neuengland
Den Indian Summer können Sie sowohl in Kanada als auch in Neuengland erleben. Möchten Sie sich auf die US-Bundesstaaten konzentrieren, kommt eine Anmietstation in Kanada aufgrund ihrer Nähe zur Grenze ebenso in Frage. Mieten können Sie Ihren Camper in Montreal und in Toronto. Aber auch in Boston, Massachusetts – und damit mitten in Neuengland – befindet sich eine Camper-Station.
Indian Summer: ein Routenvorschlag
Im Rahmen einer Wohnmobil-Tour durch Neuengland lässt sich der Indian Summer von seiner schönsten Seite erleben. Nutzen Sie die Freiheit, die Ihnen Ihr Camper bietet, und lernen Sie die Highlights der farbenprächtigen Bundesstaaten von Neuengland kennen. Welche Route Sie einschlagen, bleibt Ihnen überlassen. Die von uns exemplarisch skizzierte Reiseroute soll dabei nur als Anregung dienen. So viel vorweg: 10 Tage sollten Sie für diesen Routenvorschlag durch Neuengland zur Zeit des Indian Summers mindestens einplanen.
Von Boston ins Herz Maines
Los geht unser Routenvorschlag in Boston, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Massachusetts. Wer bislang glaubte, dass Indian Summer und Großstadt nicht zusammenpassen, wird hier eines Besseren belehrt. Im Herbst erstrahlen die von großen Laubbäumen gesäumten Straßen und Parks der Stadt in einem bunten Farbenmeer, das die Stadterkundung zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lässt. Der ideale Startpunkt also für die Camper-Reise durch das herbstliche Neuengland.
Von hier aus geht es los in Richtung Maine. Da der Bundesstaat über einen sehr großen Bestand an Kiefern verfügt, gesellen sich viele üppige Grüntöne zu dem rot-gelb-orange leuchtenden Blättermeer.
Unser Routen-Tipp: Entdecken Sie zunächst die zunehmend zerklüftete Küste Maines und fahren Sie dann mitten durch die bunten Wälder im Inneren. Nehmen Sie die State Route 11, um einen Abstecher in die ebenfalls leuchtenden kanadischen Wälder zu unternehmen. Diese führt Sie entlang einer der schönsten herbstlichen Panoramen von Maine.
Die Lakes Region von New Hampshire
Nachdem Sie einige Tage in Maine verbracht haben, steuern Sie New Hampshire an. Genauer gesagt die sogenannte Lakes Region rund um den großen Lake Winnipesaukee. Hier gibt es mehr als 300 große und kleine Seen, die im Herbst einen ganz besonderen Anblick bieten. So spiegeln sich die bunten Baumkronen des Indian Summers im Wasser, was die Farbenpracht gleich verdoppelt.
Tipp: In der Lakes Region finden Sie zahlreiche traumhaft gelegene Campingplätze, die auch im Spätherbst noch geöffnet haben – beispielsweise den Long Island Bridge Campground.
Durch Vermont in die Northwest Hills
Von New Hampshire geht es geradewegs in den nächsten Staat Neuenglands: Vermont. Egal, welche Route Sie hier einschlagen, falsch machen können Sie kaum etwas. Vermont ist geprägt von sanften Hügeln, üppigen Laubwäldern mit kleinen, weiß leuchtenden Dörfern. Nicht ohne Grund heißt es vielerorts, dass der Indian Summer hier am schönsten sei. Das liegt nicht zuletzt an den vielen Ahornbäumen des Bundesstaats, die für eine besonders rote Färbung des Indian Summers sorgen.
Insbesondere die Route 100, die sich fast über die gesamte Länge Vermonts zieht, bietet fantastische Ausblicke auf den Indian Summer. Die Strecke führt Sie an bunt leuchtenden Wäldern vorbei und mitten durch kleine Ortschaften, deren weiß gestrichene Holzhäuser einen atemberaubenden Kontrast zu den satten Farben des Indian Summers bieten.
Tipp: Lohnenswert ist auch ein Abstecher nach Burlington. Hier können Heißluftballon-Touren gebucht werden. Aus der Vogelperspektive betrachtet, zeigt sich der Indian Summer noch einen Tick spektakulärer.
Indian Summer an der Küste: Über Rhode Island zurück nach Boston
Von Vermont aus geht es in den kleinsten Bundestaat Neuenglands: Rhode Island. Rhode Island ist insbesondere für seine Küstenlinie mit ihren zahlreichen Buchten und Stränden berühmt. Kommt zu dieser noch der Indian Summer hinzu, ergibt das ein Panorama der Extraklasse. Immerhin ziehen sich die bunt gefärbten Laubwälder vielerorts bis an die Küstenlinie. Umso empfehlenswerter ist es, Rhode Island entlang der Küste abzufahren.
Tipp: Machen Sie einen Abstecher in das Blackstone River Valley. Hier finden Sie herrliche Wanderwege, die Sie mitten durch das Naturwunder des Indian Summers führen. Campingplätze gibt es vor Ort ebenfalls zur Genüge – beispielsweise im Lincoln Woods State Park.
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