Multikulturelle Metropolen, grandiose Naturlandschaften und unberührte Wildnis: Die Schönheit Kanadas zieht Camper aus der ganzen Welt in ihren Bann. Zumal die Camping-Infrastruktur vor Ort gut ausgebaut ist. Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Campen in Kanada beachten sollten, und stellen Ihnen die verschiedenen Campingplatz-Typen des Landes vor.
Campingplätze in Kanada: Diese Campgrounds gibt es
In Kanada gibt es prinzipiell zwei Arten von Campingplätzen: private und staatliche. Hinzu kommen Stellplätze auf sogenannten „Recreation Sites“, die meist nur in limitierter Zahl verfügbar sind. Alle Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Welcher Campingplatz-Typ sich besser eignet, hängt von der Reisezeit, der konkreten Destination und den individuellen Komfort-Ansprüchen ab. Ein Überblick über Kosten und Ausstattung:
Ausstattung | Kosten (pro Nacht) | |
---|---|---|
Private Campingplätze | • Strom • Wasser • Abwasser • Fernsehen • Freizeitmöglichkeiten | 40 – 80 CAD |
Staatliche Campingplätze | • Einfache Toiletten • Strom (kostenpflichtig) | 20 – 40 CAD |
Recreation Sites | • Einfache Sanitäreinrichtungen | 10 – 15 CAD |
Private Campingplätze
Private Campingplätze sind überall in Kanada zu finden. Das Spektrum reicht von kleinen familiengeführten Campgrounds bis hin zu den Campingplätzen großer Ketten. Besonders häufig sind etwa Campingplätze der Kette KOA (Kampgrounds of America) in Kanada zu finden. Im Vergleich zu staatlichen Campgrounds punkten private Campingplätze mit einer sehr guten Ausstattung. Sanitäre Einrichtungen, WLAN, Freizeit- und Shopping-Möglichkeiten sind die Regel. Meist bieten privat geführte Campingplätze auch ein „Full Hook-up“. Soll heißen: Anschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser und Fernsehen sind vorhanden. Ermöglichen Plätze nur ein „Limited Hook-up“ beschränken sich die Anschlüsse dagegen auf Strom und Wasser.
Die Kehrseite der umfangreichen Ausstattung: der Preis. Private Campingplätze in Kanada sind oft um ein Vielfaches teurer als staatliche Camgrounds. Je nach Lage und Ausstattung kosten private Campingplätze oft zwischen 40 und 80 Kanadische Dollar (CAD) pro Nacht.
Staatliche Campingplätze in State und National Parks
Vor allem in den State und National Parks des Landes finden Sie staatlich geführte Campingplätze. Diese sind deutlich schlechter ausgestattet als private Campingplätze. Einfache Toiletten und ein (kostenpflichtiger) Stromanschluss sind aber in der Regel vorhanden. Das Gros der staatlichen Campingplätze punktet mit großzügig bemessenen Stellplätzen und einer fantastischen Lage mitten in der Natur. Teils verfügen die Stellplätze auch über Feuerstellen. Um diese nutzen zu können, muss allerdings im Vorfeld eine „Fire Permit“ erworben werden. Zudem können andere Regelungen Lagerfeuer permanent oder temporär (z.B. während einer Trockenperiode mit erhöhter Waldbrandgefahr) verbieten. Die Kosten für staatliche Campingplätze sind überschaubar. Sie bewegen sich oft in einem Bereich von 20 bis 40 CAD.
Recreation Sites
Neben privaten und staatlichen Campingplätzen gibt es teils auch die Möglichkeit auf sogenannten Recreation Sites – öffentliche Plätze, die der Erholung dienen – zu übernachten. Die Zahl der Stellplätze ist hier allerdings meist sehr klein, die Ausstattung rudimentär. Eine Reservierung auf Recreation Sites ist nicht möglich. Sind alle Plätze belegt, müssen Sie sich nach einer Alternative umschauen. Die Übernachtung auf Recreation Sites ist in der Regel sehr günstig. Oft werden zwischen 10 bis 15 CAD fällig. Teils gibt es sogar kostenlose Übernachtungsoptionen. Gezahlt wird meist bar vor Ort – häufig via Self-Registration. Dafür füllen Sie ein Formular aus und deponieren dieses zusammen mit dem Geld in einer Box am Eingang des Platzes.
Campen in Kanada: 3 Tipps für Ihre Wohnmobil-Tour
Wann sollten Campingplätze in Kanada besser reserviert werden? Wie finden Sie die schönsten Campingplätze? Und welche Regeln gelten eigentlich fürs Wildcamping? Wir geben Ihnen wertvolle Praxistipps für die anstehende Camper-Tour durch Kanada.
Gut zu wissen: In unserem Magazin haben wir viele weitere nützliche Kanada-Reisetipps für Ihren Wohnmobil-Urlaub zusammengestellt.
1.) Reservieren Sie Campingplätze im Vorfeld – besonders in der Hauptsaison
Auf der Camping-Rundreise durch Kanada spontan auf einem Campingplatz einchecken? Das klappt nicht immer. Gerade in der Hochsaison zwischen Juli und August werden die kanadischen Campgrounds stark frequentiert. Besonders in den Nationalparks – etwa dem Jasper-Nationalpark oder dem Banff-Nationalpark – sind die Plätze im Sommer heiß begehrt, sodass sich eine frühzeitige Reservierung empfiehlt. Aber auch im Herbst, während des Indian Summers, zieht es viele Wohnmobil-Urlauber auf die Campingplätze.
Darüber hinaus ist während den Long Weekend Holidays mit einer starken Stellplatz-Nachfrage zu rechnen. Zum Hintergrund: In Kanada werden viele Feiertage auf einen Montag gelegt. Das sich daraus ergebende verlängerte Wochenende wird von vielen Kanadiern für einen kurzen Camping-Trip genutzt. Viel los ist insbesondere rund um die folgenden Feiertage:
- Victoria Day (vorletzter Montag im Mai)
- Canada Day (1. Juli)
- Civic Holiday (1. Montag im August)
- Labour Day (1. Montag im September)
- Truth and Reconciliation Day (30. September)
- Thanksgiving (2. Montag im Oktober)
2.) Entdecken Sie schöne Campingplätze vor Ort per App
Kanada punktet mit einer Vielzahl an mitten in der Natur gelegenen Campingplätzen unterschiedlichster Preisklassen. Gerade, wenn Sie eine Recreation Site mit wenigen Plätzen ansteuern möchten oder in der Hauptsaison unterwegs sind, lohnt es sich, Alternativen an der Hand zu haben. Hilfreich bei der Suche sind dabei folgende Apps:
- KOA Camping App – App der größten nordamerikanischen Camping-Kette (für iOS und Android)
- WikiCamps Canada – Übersicht kanadischer Campgrounds mit hilfreichen Nutzerbewertungen (für iOS und Android)
- Parks Canada App – viele nützliche Informationen und weiterführende Links zur schnellen Buchung von Campingplätzen (für iOS und Android)
- Allstays Camp & RV – vielseitige Campingapp mit sehr vielen kanadischen Campingplätzen (für iOS und Android)
3.) Verzichten Sie auf Wildcampen in Kanada
Wie in vielen anderen Ländern ist auch in Kanada Wildcampen in den meisten Gebieten verboten. Das gilt insbesondere für die für Wohnmobil-Urlauber besonders attraktiven Provinz- und Nationalparks sowie für Städte. Von Wildcamping sollten Sie hier in jedem Fall absehen. Zumal bei Verstößen sehr hohe Geldstrafen drohen. Auf öffentlichem Grund (National Forest) ist Wildcamping dagegen oft erlaubt (unbedingt vorher die Vorschriften der jeweiligen Provinzen und Territorien checken!). Vorausgesetzt, das Land befindet sich nicht in Privatbesitz. Da letzteres gar nicht so leicht herauszufinden ist, ist das Wildcampen in Kanada nicht zu empfehlen. Zumal dabei in der Regel keine Informationen zu wilden Tieren in der Umgebung (z.B. Bären) eingeholt werden können.
Beste Reisezeit für einen Camping-Urlaub in Kanada
Als beste Reisezeit für Kanada gelten die Monate Juni bis August. In der warmen Jahreszeit können die meisten Regionen Kanadas ohne Einschränkungen bereist werden. Je nach Region bietet sich aber auch eine Wohnmobil-Reise im Herbst oder Frühling an. Beispielsweise, um dem starken Andrang in den beliebten Nationalparks zu entgehen. Oder, um die herbstliche Farbenpracht des Indian Summers in vollen Zügen zu genießen.
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