Highlightreicher Spanien-Urlaub ganz ohne Touristenandrang? In Nordspanien kein Problem. Noch immer werden Asturien und Galicien von vielen Touristen und Wohnmobil-Urlaubern links liegen gelassen. Zu Unrecht, wie ein Besuch der Region eindrucksvoll unter Beweis stellt. Zwischen legendären Pilgerstätten, Traumstränden und dem womöglich schönsten Sonnenuntergang Spaniens offenbart sich Wohnmobil-Urlaubern eine Destination, die es spielend leicht mit ungleich populäreren spanischen Reisezielen aufnehmen kann.
Die Anreise
Je nach Abreiseort trennen Sie von Deutschland aus über 2.500 Kilometer von den Ausläufern des nordspanischen Asturiens. Wer mit dem Wohnmobil anreisen möchte, sollte daher besser zwei Übernachtungen einplanen – und dabei auch die bereits in Frankreich anfallende Maut im Hinterkopf behalten. Vom nördlichen und mittleren Teil Deutschlands aus erfolgt die Anreise sinnvollerweise über Belgien. Wer im Süden Deutschlands startet, fährt direkt über Frankreich. Die (in der Regel) schnellste Route führt Sie über Paris, Tours und Bordeaux nach Spanien. Hinter Bilbao erreichen Sie dann schnell die Ausläufer Asturiens.
Alternativ können Sie auch mit dem Flugzeug nach Nordspanien (etwa nach Bilbao) reisen und vor Ort ein Wohnmobil mieten. Auf diese Weise sparen Sie bis zu vier Tage ein, die für Hin- und Rückreise anfallen. Wohnmobil-Stationen finden Sie in San Sebastián und A Coruña.
Wie viel Zeit sollte für eine Tour eingeplant werden?
Das Schöne an Asturien und Galicien: Die Regionen punkten durch viele kleine Städteperlen und Naturhighlights, sodass auch längere Touren von zwei bis drei Wochen überaus abwechslungsreich gestaltet werden können. Wer es darauf anlegt, kann sich aber auch im Rahmen von sieben Tagen einen umfassenden Eindruck des schönen spanischen Nordens verschaffen – zumal die Region durch eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur glänzt.
Asturien & Galicien – 5 Highlights im Portrait
In Asturien und Galicien warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten darauf, erkundet zu werden. Wir stellen Ihnen fünf Highlights vor, die Sie auf Ihrer Wohnmobil-Tour durch Nordspanien nicht verpassen sollten.
1.) Santiago de Compostela – steingewordene Geschichte und Pilgerziel
Santiago de Compostela. Kaum ein anderer Ort weckt unter Pilgerreisenden so lebhafte Assoziationen wie die Hauptstadt Galiciens. Immerhin befinden sich in der majestätischen Kathedrale angeblich die sterblichen Überreste des Apostels Jakobus. So ist Santiago de Compostela für viele Pilger die letzte Station des berühmten Jakobswegs. Sehenswert ist nicht nur die Kathedrale selbst, sondern die gesamte – zum UNESCO Weltkulturerbe zählende – Altstadt. Entlang der Rúa do Franco warten besonders viele Restaurants mit galicischen Spezialitäten darauf, ausprobiert zu werden.
Campingplatz-Tipp: Camping As Cancelas: Ideal gelegen, um Santiago de Compostela zu erkunden.
2.) Finisterre und der vielleicht schönste Sonnenuntergang Spaniens
Für die meisten Pilger ist Santiago de Compostela zwar das Ende ihrer Reise. Die historische Route des Jakobswegs endete aber erst am Meer: am schroffen Kap von Finisterre. Hier, so erzählte man sich früher, kann man hinter der Weite des Meeres das Ende der Welt erahnen. Tatsächlich ist der Blick vom Leuchtturm von Finisterre aus aufs offene Meer schlichtweg atemberaubend. Der Sonnenuntergang, das sagt man ebenfalls über die einstige Pilgerstädte, soll der schönste ganz Spaniens sein.
Campingplatz-Tipp: Camping Ruta De Finisterre – gepflegter und gut ausgestatteter Campingplatz.
3.) Praia de Carnota – Karibikflair mitten in Spanien
In der Provinz A Coruña erstreckt sich der feinsandige Strand Praia de Carnota. Mit einer Länge von über 7 Kilometern und (bei Ebbe) einer Breite von bis zu 500 Metern ist der helle Sandstrand der längste Strand Galiciens – und der wohl schönste. Vor türkisblauem Wasser gelegen, versprüht der Praia de Carnota eine ordentliche Portion Karibik-Flair. Der gesamte Sandstrand steht unter Naturschutz, ist allerdings frei zugänglich. Unachtsames Liegenlassen von Müll ist natürlich strengstens untersagt.
Campingplatz-Tipp: Camping Ancoradoiro – unweit vom Praia de Carnota und mitten im Naturschutzgebiet gelegen.
4.) Ruta del Cares – spektakuläre Schluchtwanderung
Die Ruta del Cares führt mitten durch die Picos de Europa – ein faszinierendes Kalksteinmassiv, das mit traumhaften Panoramen aufwartet. Der berühmte Wanderweg führt durch die Schlucht von Cares und gibt immer wieder beeindruckende Blicke auf imposante Bergformationen und tiefe Täler frei. Zudem führt der rund 11 Kilometer lange Wanderweg zwischen Poncebos und Caín an idyllischen Dörfchen vorbei. Die Strecke selbst ist zwar nicht besonders schwer zurückzulegen, die Strecke von 22 Kilometern für Hin- und Rückweg sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Denken Sie unbedingt an ausreichend Proviant!
Campingplatz-Tipp: Camping El Cares Picos de Europa – schöner Campingplatz mit Bergpanorama.
5.) Covadonga – Willkommen in der Seenidylle
Ebenfalls im Gebirge Picos de Europa befindet sich die Gemeinde Covadonga. Bekannt ist der Ort nicht nur als Wallfahrtsstätte, sondern vor allem als Tor zu den traumhaften Gletscherseen Lago Enol und Lago de la Ercina. Die Bergseen scheinen geradewegs einer Postkarte entsprungen zu sein – und gehören zu den am häufigsten geknipsten Fotomotiven Asturiens.
Campingplatz-Tipp: Camping Covadonga in Cangas de Onis – solider Campingplatz nahe der berühmten Seen von Covadonga.
Besonderheiten in Nordspanien: die wichtigsten Tipps & Tricks
Die Straßen in Asturien und Galicien sind im Großen und Ganzen gut ausgebaut. Die Autobahn führt direkt am Meer entlang, sodass an der Küste auch längere Streckenabschnitte schnell zurückgelegt werden können. Wer sich entschließt, einer der vielen malerischen Gebirgsstraßen zu folgen, sollte entsprechend mehr Zeit einplanen. Wichtig: Das spanische Autobahnnetz ist auf manchen Streckenabschnitten gebührenpflichtig. Mehr zur Maut in Spanien lesen Sie auf der Webseite des ADAC.
Sofern sich Camper zurückhaltend benehmen und keinen Müll hinterlassen, wird das Wildcampen in Asturien und Galicien vielerorts zwar toleriert. Offiziell ist Wildcamping allerdings verboten – und kann mit Geldbußen belegt werden. Wer sein Wohnmobil ordnungsgemäß parkt und keinerlei Campingverhalten – etwa rausgestellte Tische und Stühle – an den Tag legt, wird oftmals nicht von den Behörden behelligt. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie dennoch nur auf offiziell ausgewiesenen Camping- und Stellplätzen übernachten.
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