Was gilt es bei der Wohnmobil-Übernahme zu beachten? Wo kann ich meinen Camper übernehmen? Wie funktioniert die Strom- und Gasversorgung an Bord? Und was sollte ich während der Fahrt beachten? Wir beantworten Ihnen die wichtigsten Fragen rund um die Funktionsweise Ihres Campers!

So geht die Übernahme: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bevor die Wohnmobil-Tour losgehen kann, gilt es den Camper ordnungsgemäß zu übernehmen. Klingt unkompliziert. Tatsächlich gibt es aber gerade bei Camper-Neulingen im Zusammenhang mit der Übernahme immer wieder Unklarheiten. Grund genug für uns, Ihnen eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung für die korrekte Wohnmobil-Übernahme mit auf den Weg zu geben.
- Nutzen Sie – sofern verfügbar – die Möglichkeit von Pre-Check-Ins und übermitteln Sie wichtige Grunddaten wie Führerschein- und Reisepassdaten vor der Übernahme. So sparen Sie wertvolle Zeit.
- Dass Sie an Ihrem ersten Urlaubstag sofort in den Camper springen und die erste Tagesetappe zurücklegen wollen, ist nur allzu verständlich. Dennoch sollten Sie die Ziele für den Tag der Camper-Übernahme nicht allzu hochstecken. Der Grund: Die Übernahme selbst kann durchaus zwei Stunden in Anspruch nehmen – gerade wenn vorab keine Grunddaten übermittelt worden sind. Gleiches gilt natürlich für die Abgabe. Planen Sie also ausreichend Zeit ein!
- Stellen Sie sicher, dass bei der Camper-Übernahme alle Fahrer und Zusatzfahrer persönlich anwesend sind, damit diese im Vertrag eingetragen werden können und damit versichert sind. Zusätzliche Fahrer können gegebenenfalls noch später angemeldet werden, ein Zwischenstopp bei einer Station des Anbieters ist dann aber unvermeidlich. Ob diese Option tatsächlich in Anspruch genommen werden kann, muss vor der Übernahme beim jeweiligen Anbieter erfragt werden!
- Nehmen Sie sich für Prüfung und Wohnmobil-Einweisung ausreichend Zeit, führen Sie ein Übernahmeprotokoll und dokumentieren Sie etwaige Schäden.
- Stellen Sie sicher, dass bei Camperreisen im Ausland mindestens ein Mitreisender solide Englischkenntnisse mitbringt. Schließlich erfolgt die Einweisung im Regelfall auf Englisch und nur selten auf Deutsch.
- Legen Sie am ersten Tag keine allzu großen Strecken zurück. Sollte widererwarten etwas am Camper doch nicht wie gewünscht funktionieren, dann merkt man dies oftmals erst beim Fahren, was den Rückweg zur Station mitunter unvermeidlich macht.
Gut zu wissen: Die Übernahme des Campers erfolgt stets an der Station des Anbieters. Die Zustellung – etwa zum Hotel oder Flughafen – ist nicht möglich.
Strom und Gas: Das müssen Sie wissen
Da viele Camper mit einer Gasheizung ausgestattet sind, erfolgt das Heizen autark. Bei der Übernahme sind die Gasflaschen in der Regel vollgefüllt – und müssen auch im entsprechenden Zustand wieder abgegeben werden.
Je nach System können Sie die Gasflaschen an Campingplätzen oder Tankstellen auffüllen oder austauschen lassen. An Tankstellen und auf Fähren muss die Gasversorgung aus Sicherheitsgründen abgestellt werden. Bezüglich der Stromversorgung sollten Sie gleich mehrere Punkte im Hinterkopf behalten. So sind je nach Region unterschiedliche Stromspannungen (110 bis 240 Volt) möglich. Checken Sie daher unbedingt im Vorfeld, ob Ihre mitgeführten Elektrogeräte mit der entsprechenden Spannung funktionieren! Andernfalls ist ein Adapter erforderlich.
Zudem verfügen sämtliche Camper über ein duales Batteriesystem, bestehend aus Starterbatterie für den Fahrzeugmotor und Versorgungsbatterie, wobei letztere beim Fahren immer wieder geladen wird. Die Versorgungsbatterie müssen Sie, zum Erhalt der vollen Leistung, trotzdem in regelmäßigen Abständen über Nacht auf einem Campingplatz an einer 110 bzw. 240 Volt-Stromquelle aufladen. Heizung, Klimaanlage und elektrische Geräte wie die Mikrowelle funktionieren allerdings nur mit einem externen Stromanschluss und nicht über die Versorgungsbatterie. Einen 12 Volt-Anschluss gibt es selbstverständlich in jedem Wohnmobil über den Zigarettenanzünder.
Generator: Besonderheit Nordamerika
In Nordamerika sind die meisten Camper mit einem Generator zur Erzeugung von 110 Volt Wechselstrom ausgestattet. Die Generatoren sind fest im Wohnmobil verbaut und müssen nicht als Extraleistung hinzugebucht werden. Die Abrechnung der Generatorennutzung erfolgt dabei über einen eingebauten Zähler nach Zeit – entweder auf Tages- oder auf Stundenbasis. Leider ist der integrierte Generator durch die entstehenden Lärmemissionen oft nur eingeschränkt nutzbar. In Nationalparks und auf Campingplätzen können Sie den Generator folglich nicht immer verwenden. Wir empfehlen Ihnen daher – sofern vorhanden – einen externen Stromanschluss zu nutzen.
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